Was dich erwartet
Da die formelhafte Sprache im Gehirn in einem rechtshemisphärisch-subkortikalen Netzwerk verarbeitet wird, stellt sie eine wichtige Ressource für die Therapie linkshemisphärisch geschädigter Personen mit einer schweren Aphasie dar. Sie kann zur Anbahnung wichtiger elementarer Ausdrucksmöglichkeiten dienen, ihre Einbeziehung in die Therapie kann ebenso zur Unterstützung der bei der Aphasieremission ablaufenden Prozesse eingesetzt werden.
Neuere neurowissenschaftliche Studien zeigen, dass bei der Aktivierung von formelhafter Sprache die neuronale Aktivität des rechtshemisphärischen Netzwerks erhöht und die Rückbildung der Aphasie durch die Interaktion mit linkshemisphärischen Netzwerken unterstützt wird. Neben der formelhaften Sprache können auch Prosodie und der Kontext, in dem Sätze und Texte stehen, als Ressourcen für die Aphasietherapie angesehen werden, da sie – in Interaktion mit der linken Hemisphäre – schwerpunktmäßig rechtshemisphärisch verarbeitet werden.
Im Kurzseminar wird darauf eingegangen, wie die Nutzung dieser Ressourcen in der Therapie methodisch umgesetzt werden kann.
Lernziele:
- Kennenlernen rechtshemisphärischer Prozesse bei der Sprachverarbeitung
- Kennenlernen von Nutzungsmöglichkeiten der rechtshemisphärischen Prozesse als Ressourcen bei aphasischen Störungen
SEMINARZEITEN UND UNTERRICHTSEINHEITEN
27.03.2025, 17:30 - 20:00 Uhr, 3 UE
Kurzvita Dozent:in
Nach dem Studium der Slawistik und Germanistik mit Abschluss Promotion an der Universität Tübingen war Frau Weng erst als DAAD-Lektorin im Ausland tätig. Dem folgte das Praktische Jahr "Linguistin im Praktikum" an den Kliniken Schmieder in Allensbach; von 1994 bis 2020 war sie dort als Klinische Linguistin angestellt, danach freiberufliche Tätigkeit in Lehre und Forschung. Seit 1995 ist sie als Dozentin in der LogopädInnenaus- und -weiterbildung und seit 1999 als (Co-) Autorin von Therapiematerialien und Fachaufsätzen zum Thema Aphasietherapie tätig.