Was dich erwartet
Für die Dysphagiediagnostik und Dysphagietherapiebietet es sich sehr an, den Schluckvorgang des Patienten nach den fünf Schluckphasen zu analysieren, um dann gezielte therapeutische Maßnahmen abzuleiten.
Stimulationstechniken, wie zum Beispiel die manuelle oder mechanische Vibration, sind sehr hilfreiche Interventionen in der Dysphagietherapie. Das Schallwellenvibrationsgerät „Novafon“ bietet eine sinnvolle und effektive Ergänzung in der Dysphagietherapie. Verschiedene Aufsätze für den intra- und extraoralen Bereich können in der Behandlung der fünf Schluckphasen hilfreich zum Einsatz kommen.
In dem Online-Kurzseminar wird zunächst auf die Wirkweise des Gerätes und Kontraindikationen bzgl. der intraoralen Aufsätze eingegangen und ein Fokus auf Wahrnehmung und Tonusregulation gelegt.
Der Anwendungsteil dieser Novafonfortbildung nimmt als Struktur die Schluckphasen in den Blick. Es werden exemplarisch einzelne Übungen bezogen auf die Schluckphasengezeigt:
- präorale Schluckphase (Rumpfaufrichtung, Schultergürtel- Nackenmuskulatur etc.)
- orale Vorbereitungsphase (Zungenmotorik, Lateralisierung der Zunge, Kaufunktion etc.)
- orale Transportphase (Zungenmotorik, Zungenkraft, Wangentonisierung etc.
- pharyngeale Schluckphase (Hyolaryngeale Exkursion, Mundbodenmuskulatur etc.)
- ösophageale Schluckphase (Zwerchfellarbeit, Peristaltik/ Tonusregulation etc.)
Lernziele:
Die Teilnehmenden bekommen die Möglichkeit Ideen zu entwickeln, wie sie das Novafongerät gesamtkörperlich und auch in der Anwendung einiger intraoralen Aufsätze beim Patienten in der Behandlung anwenden können.
Es wird genaustens darauf geachtet, dass der Teilnehmer im Handling unterscheidet, welche Art der Stimulation tonussteigernd und welche tonussenkendwirkt.
Die Teilnehmenden werden die Schallwellenvibration gezielt und störungsspezifisch bei den Patienten anwenden können.
Sie werden die Techniken an die verschiedenen Ursachen für die Dysphagie anpassen können.
SEMINARZEITEN UND UNTERRICHTSEINHEITEN
07.11.2024, 17:30 - 20:00 Uhr, 3 UE
Kurzvita Dozent:in
Frau Weinert studierte an der Universität zu Köln Sonderschullehramt (Staatsexamen 1996), dann absolvierte sie ein weiteres Studium „Sprachheilpädagogik“ (Diplom 1998). Sie arbeitete zunächst viele Jahre in der Universitätsklinik Köln, in der Klinik für Neurologie (mit Akut- und Intensivstation) sowie allgemeine Neurologie und konsiliarisch Psychiatrie. Im klinischen, fachübergreifenden Arbeiten lernte sie Frau Motzko kennen und gründete mit ihr 2002 das Kölner Dysphagiezentrum (zunächst in Teilzeit, dann Vollzeit). Dies versteht sich gleichermaßen als Fachinstitut für Menschen mit Schluckstörungen sowie Fort- und Weiterbildungsinstitut. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Behandlung von Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen mit Kau-, Schluck- und Sprechstörungen neurologischer Genese, psychischen/psychosomatischen Ursprungs, sowie Wahrnehmungs- und Entwicklungsbehinderungen. 2004 schloss sie eine berufsbegleitende Ausbildung als psychoanalytisch-systemische Einzel-, Paar- und Familienberaterin ab und beendetet 2008 ihre Promotion. 2012 gründete sie mit Frau Motz Motzko, Ärzten, Juristen und anderen Fachleuten den „Verein für Menschen mit Schluckstörungen e.V.“